In Langnau im Emmental gab es ein Warenhaus.
Das hiess Zur Stadt Paris.
Ob das eine Geschichte ist?
Peter Bichsel
Nachdem die Klasse AVLd des Brückenangebots Langenthal sich ausführlich mit Struktur, Aufbau und Perspektive von Kurzgeschichten befasst hatte, erhielten die Lernenden am Freitag Besuch des Badener Autors Simon Libsig. «Kreatives Schreiben» war das Thema dieses lebendigen Morgens. Es sollen beim Rückblick auch die Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen.
Mit Reimen ging es dann auch los. Was reimt sich auf Tasche? Flasche, Asche, Masche – fanden die Lernenden, und daraus wurde auch sogleich ein Satz gebildet: In der Tasche voller Asche liegt die Flasche mit der Masche. Und sofort wurde die Fantasie angeregt. Wie kommt die Asche in die Tasche? Handelt es sich um eine alte Frau, die die Asche ihres verstorbenen Mannes immer mit sich herumträgt? Bereits ist der Anfang einer Story geschaffen …
Bilder können auch ein idealer Ausgangspunkt für eine Geschichte sein. Die Fantasie wird angeregt – was könnte vorher passiert sein, wie geht es weiter. Und vor allem: Wie wichtig ist der erste Satz einer Story?
Wenn die Geschichte zu einem Bild, auf dem ein Jugendlicher auf einem Bahngleis balanciert, mit dem Satz «Ich sehe was, was du nicht siehst» beginnt, dann hört man bereits den Zug rattern …
Ein Bild, das Person, drinnen, Boden, sitzend enthält. Automatisch generierte Beschreibung
Aber auch mit verschiedenen Puzzleteilchen kann eine Geschichte erfunden werden. So zeigte Simon Libsig fünf Stempelfiguren (zum Beispiel ein Briefsymbol), aus denen der Anfang einer Geschichte entstehen sollte. Und was für Fragen wirft der folgende erste Satz auf! «Er öffnete den Brief und fand darin die Todesanzeige seines Kindes.» Da muss man einfach weiterberichten!
Am Ende des Morgens hatten alle Lernenden von diesem Workshop profitieren können, wie die durchwegs positiven Rückmeldungen dokumentieren.
Ich habe nun viel mehr Ahnung, wie ich selber eine erfolgreiche Geschichte schreiben kann und weiss, was die Leser bei einer Geschichte oder einem Buch genau wollen. Dieser Workshop hat mir sehr gefallen, es war sehr informativ und wird auch sehr hilfreich sein, wenn ich dann selber eine Geschichte schreibe!
Frederick Pedro Matias
Im Grossen und Ganzen fand ich den Workshop hilfreich und spannend. Simon Libsig war sehr nett und hat uns gezeigt, dass man einen kreativen Job ausüben und auch davon leben kann!
Samantha Stauffacher
Seine Art war sehr angenehm, und wie er den Workshop gemacht hat war sehr Interessant. Mir hat sehr gut gefallen, wie er uns unterhalten und unterrichtet hat, wie man aus nur einem Wort eine ganze Geschichte schreiben kann. Die vielen Übungen waren sehr kreativ und haben mir Spass gemacht. Er hat mir gezeigt, wie man mit Freude eine Geschichte schreiben und erzählen kann. Eine Kritik zur eigenen geschriebenen Geschichte von einem Profi zu bekommen, war ausserdem sehr interessant.
Yves Seiler
Der Kurs war sehr interessant, und ich habe gelernt, dass man sich beim Schreiben einer Geschichte direkt überlegen sollte, wie man sie verfilmen würde.
Riana Jörg
Simon Libsig kam am Freitagmorgen zu uns in die Schule. Er ist ein Schweizer Schriftsteller und Spoken-Word-Künstler. Spoken-Word Künstler bedeutet, dass er unter anderem gut reimen kann. Das hat er uns auch gezeigt, ganz am Anfang mit seiner Begrüssung. Er hat uns etwas über sich selbst erzählt und über seine Kindheit, was mir sehr gefallen hat. Er hat es eben so erzählt, dass sich die ganze Geschichte gereimt hat. Was mir sehr gefallen hat und interessant war.
Merlin Massey
Die Aufgaben wurden danach immer vielfältiger, bis wir selber eine komplette Kurzgeschichte erfinden sollten. Mein Eindruck, zwei Tage nach dem Workshop, ist immer noch sehr positiv. Ich nehme nur Gutes mit und bin sehr dankbar, so eine Möglichkeit bekommen zu haben.
Lara Maria Zahner
Da die Klasse schon vorrangig einige Übungen gemacht und bereits zu zweit eine Kurzgeschichte verfasst hatte, durften die entstandenen Werke dem Autoren vorgelesen werden. Die Rückmeldungen, die die Lernenden dazu erhielten, waren sehr hilfreich und haben sie gewiss einen Schritt weitergebracht.
Ich nutzte diese Gelegenheit, um mir selbst eine kleine Szene auszudenken und aufzuschreiben. Daher war ich echt stolz, als Herr Libsig mir sagte, dass er sie sehr schön findet.
Jasmin Gerber
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